Der Rücktritt war nur der erste Schritt
Der ORF braucht nach dem Fall Pelinka Reformen. Andere Länder zeigen vor, wie ein unabhängiger Staatssender organisiert werden kann
Die Arbeit in der Mittagspause hat sich gelohnt. Niko Pelinka gibt auf. Der Kampf ist gewonnen.
Statt in die Kantine waren insgesamt 55 ORF-Redakteure über Tage hinweg in den Newsroom gehuscht und hatten ihren Protest in eine Privatkamera gesprochen. Das Ergebnis: ein Video, das mit 500.000 Klicks die Youtube-Charts erklomm und Pelinka den Job kostete. Der enge Vertraute von SPÖ-Bundesgeschäftsführerin Laura Rudas und Leiter des SPÖ-Freundeskreises im Stiftungsrat wurde für die Redakteure wie auch für die Öffentlichkeit zum Symbol für Parteibuchwirtschaft im laut Gesetz unabhängigen Rundfunk.
Das Video war nur der Höhepunkt einer vierwöchigen Kampagne gegen die von ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz angekündigte Bestellung des 25-Jährigen zum Büroleiter. 1316 von 3281 ORF-Mitarbeitern schlossen sich den Protesten an.
"Der österreichische Frühling“