Nachgesehen Ein Wiener Schauplatz, an dem kleine oder große Politik stattfindet
Anonymous mitten in Wien: Jetzt gibt es den Protest auch offline
Da staunen die Touristen. Am Stephansplatz marschieren samstags gut 20 Verkleidete auf, sie alle tragen die Guy-Fawkes-Maske, das Zeichen der Anonymous-Bewegung, die mit ihren Netzattacken Schlagzeilen macht. Anonymous Austria hatte via Twitter zum Protest aufgerufen.
Die Maskierten verteilen Flugblätter "gegen den Überwachungsstaat“. Einer trägt einen Karton, auf dem steht: "Dieses Schild enthält urheberrechtlich geschütztes Material und wurde gesperrt.“ Er will auf die Gefahren des Handelsabkommens ACTA hinweisen. "Das kann zu leicht missbraucht werden“, meint er und fürchtet Internetzensur. Wer hinter der Maske steckt? Seinen Namen will er nicht preisgeben, sagt aber, dass er ein 16-jähriger Schüler sei. Ob er ein Problem damit hat, dass Anonymous auch illegale Hackerattacken durchführt? Da zuckt er mit den Schultern: "Wen stört es schon, wenn die Webseite des Bundeskanzlers eine Stunde lang nicht erreichbar ist?“