Ohren auf Sammelkritik: diverse neue Elektronikproduktionen
Bassmassagen und Klangbäder
Die Fachmagazine erfinden unerschrocken monatlich neue Minitrends und Mikrogenres. Den wirklich neuen, heißen Scheiß wird man in der elektronischen Musik aber auch 2012 vergeblich suchen. Wenn ein Debütant sein erstes Album dann ausgerechnet "New Epoch“ (Deep Medi Musik) nennt, darf man skeptisch werden. Der Japaner Takeaki Maruyama alias Goth-Trad ist zwar weit davon entfernt, irgendwohin durchzubrechen, er erweist sich aber immerhin als fähiger und erfindungsreicher Kombinierer von Soundwelten.
Anders als viele europäische Kollegen legt er sich nicht fest. Auf der Basis von Dubstep-Beats zieht es ihn mal Richtung Rave, mal zum Grime hin, mal in psychedelische oder auch ruhigere Gefilde. Dass der Mann obendrein um die Geschichte dicker Bässe weiß, belegt ein Stück mit Reggae-Veteran Max Romeo am Mikro.
Ein alter Hase ist der Engländer Mark van Hoen, der seine bekanntesten Platten einst in den 90er-Jahren unter dem Pseudonym Locust veröffentlicht hat. Mit dem erfreulich dichten