Loggias statt Häkeldeckchen
Am Hamerlingplatz könnte das erste Seniorenheim der Josefstadt entstehen
Im Jahr 1943 sitzt Gustav Hauer das erste Mal im Josefstädter Hamerlingpark. Damals hat er sich und seiner Braut dort einen Sessel gemietet - um 10 Groschen. Ein exklusives Fleckchen Wien - denn um das Geld konnte sich der Postbeamte auch zwei Wurstsemmeln kaufen. Heute steht er wieder am selben Ort: 90 Jahre ist er alt, seine Frau ist bereits verstorben und sein Sohn ist schon in Pension. Aber eine Sache ist wie vor 70 Jahren: Es geht wieder ums Geld am Hamerlingplatz.
Dort steht das ehemalige Amt für Eich- und Vermessungswesen seit Jahren leer. Mit seinen beiden Seitenflügeln, unzähligen Räumen, Hallen und dem dreistöckigen Keller kommt das Gebäude auf über 20.000 Quadratmeter Nutzfläche. Heute erinnern nur noch die Sanitäranschlüsse an die Beamten. Streng nach Vorschrift musste früher jeder Büroraum mit einem Waschbecken ausgestattet sein. Seit 2006 streiten Bundesimmobiliengesellschaft (BIG), Stadt