Dolm der Woche Wertungsexzess
Thomas Szekeres
Man könnte meinen, es sei schon schlimm genug, wenn eine Frau ihr Kind verliert. Erst recht, wenn sie zuvor trotz Blutungen von zwei Krankenhäusern abgewiesen wurde. Aber Thomas Szekeres, Betriebsratsvorsitzender des ärztlichen AKH-Personals, erklärt, wo die wirkliche Tragik dieses kürzlich publik gewordenen Vorfalls liegt: Am AKH, einem der beiden Spitäler, die der Frau die Behandlung verweigerten, gibt es derzeit einen Aufnahmestopp. "Die Konsequenz war vorhersehbar“, sagt Szekeres. "Wir haben darauf hingewiesen, dass die Leistungen auf der Strecke bleiben, wenn man das Personal abbaut.“ Nun gut, es gehört zum Job eines Betriebsrats, gegen Personalkürzungen zu kämpfen. Aber wäre nach einem so verheerenden Fehler der eigenen Leute nicht eine Entschuldigung eher angebracht als "Ich hab’s euch doch gesagt“-Rhetorik?