Ins Mark Der Kommentar zur steirischen Woche
Der Sekt bleibt zu
Die steirische Kreativwirtschaft hat es derzeit nicht leicht. So ist etwa die Grazer Kreativschmiede Beta Lab angezählt, EU-Förderungen sind ausgeblieben und aus dem Grazer Jakominiviertel will nicht so recht ein Kreativbezirk werden. Feierlaune mag sich auch anlässlich des einjährigen Jubiläums von Graz als "City of Design“ nicht einstellen. Zum Geburtstag bekam das Projekt einen Bericht vom Grazer Rechnungshof überreicht.
Deshalb setzte es letzte Woche für die Stadt und die maßgebliche Kraft hinter der "City of Design“, die Creative Industries Styria (CIS), medial ordentlich Watschen. "Außer Spesen nichts gewesen“, hieß es da, oder "Millionengrab Design-City“. Legitime Einschätzungen, nur: Der Rechnungshofbericht legt solche Abfertigungen eigentlich nicht nahe. 1,5 Millionen Euro hat es sich die Stadt bislang kosten lassen, dem Titel entsprechend zu handeln. Und die Gelder wurden laut Bericht ordnungsgemäß verwendet. Nur gibt es folgendes Problem: Es wurden keine Ziele festgelegt. Das hätte die Stadt wohl tun müssen, dann wäre es weniger leicht, oder auch leichter, zu meckern. Und Zahlen zum angestrebten "ökonomischen Mehrwert“ gibt es schlichtweg nicht.
Was es aber gibt, sind zahlreiche Empfehlungen des Stadtrechnungshofs. Dieser empfiehlt, das Projekt "City of Design - Bewusstseinsbildung“ endlich umzusetzen, Vertreter der Stadtverwaltung sollen stärker als bisher im City-of-Design-Beirat mitarbeiten, Kulturverantwortliche sollten zusätzlich eingebunden werden und natürlich sollten Leistungsziele festgelegt werden. Wird alles umgesetzt, knallen vielleicht nächstes Jahr die Sektkorken. F