Kommentar Kernöl-Revolution
Grazer Wahl: Wie kam es zum Triumph der Kommunisten?
Graz, die zweite kommunistische Hochburg nach Kuba? Diese Witze kennen die Grazer bereits seit 2003, damals hatte der Kommunist Ernest Kaltenegger schon mehr als 20 Prozent erreicht. Nun hat seine Nachfolgerin Elke Kahr für die KPÖ ein ähnlich gutes Ergebnis und sogar den zweiten Platz erkämpft. Der Erfolg der Grazer Kommunisten ist österreichweit einzigartig - mit Kommunismus hat er aber nur wenig zu tun.
Wer den Erfolg der Kommunisten verstehen will, sollte bei einem Sprechtag der Wohnungsstadträtin vorbeischauen; bis zu 40 Leute empfängt Kahr an einem solchen Tag. Die Stadträtin spendet zwei Drittel ihres Einkommens und unterstützt damit bedürftige Grazer. Regelmäßig ist sie in den Gemeindesiedlungen unterwegs, von vielen Menschen dort kennt sie Namen und Adresse auswendig. Wenn der Boiler kaputt ist, aber das Geld nicht reicht, hilft Elke Kahr.
Doch die Kommunisten gewannen nicht nur in den Arbeitervierteln, auch in bürgerlichen Bezirken haben sie zugelegt. Vor allem Wähler