In Outer Space Did Mr. Khan a Stately Cumberbatch Decree
Totgesagte leben länger. Das gilt zum einen für den im 20. Jahrhundert genetisch zum Superbosnigl manipulierten Khan, der Captain Kirk und der Crew des Raumschiffs Enterprise schon 1967 in "Space Seed“ (Folge 22, Staffel 1) zu schaffen machte, um 1982 in "The Wrath of Khan“, dem zweiten Kinofilm mit der Originalbesatzung, wiederzukehren. Es gilt zum anderen aber auch für die Weltraumsaga als großes Ganzes, die in Form von Spin-offs, Prequels und Sequels immer neue Mutationen gebiert.
"Star Trek into Darkness“, die Fortsetzung des 2009 unter Regie von J.J. Abrams erfolgten Neustarts, kombiniert altvertrautes Personal und altbekannte Situationen mit der altbewährten Blockbusterformel: möglichst haarsträubende Action, möglichst haarsträubende Handlung.
Unter dem Ächzen der immergleichen unansehnlichen 3-D-Technologie wird gerannt und geballert, degradiert und rehabilitiert, gestorben und wiederauferstanden, was die Plot-Points und Special Effects hergeben. Anstelle der reich verzierten Romulaner und ihrer grandiosen Schiffsarchitekturen aus dem vorangegangenen Abenteuer macht sich hier allerdings eine neue Biederkeit breit.
Personifiziert wird sie durch Benedict Cumberbatch, den Darsteller des Khan, der sich als Terrorist naturgemäß eher unauffällig gibt. Ein paar Close-ups, den Rest besorgt das Stunt-Double. Nur einmal spielt er seine Überlegenheit genüsslich aus. "Sie können nicht einmal Regeln brechen“, verhöhnt Khan den braven Mr. Spock. "Wie wollen Sie da Knochen brechen?“
Der beste Satz in 130 Minuten Film! Ansonsten bringt "Star Trek into Darkness“ vor allem punkto Marketing tatsächlich Neues. Bis zuletzt tat sich Paramount im Ausland schwer mit dieser Serie, sämtliche Filme blieben an der Kasse hinter den Erwartungen zurück. Ein vorgezogener Kinostart soll nun Abhilfe schaffen, weshalb das Raumschiff Enterprise europaweit schon eine Woche früher zu seiner jüngsten Mission aufbricht als in den Vereinigten Staaten.