Urbanes Betragen

Stadtleben, FALTER 22/13 vom 29.05.2013

Benimmfibel für Großstadtmenschen (116)

Frau M. möchte wissen, wie sie einen Mitmenschen, der offensichtlich nicht auf österreichische Großeltern zurückgreifen kann (Sprache nicht ganz perfekt, Haartracht, Hautton), HÖFLICH danach fragen kann, aus welchem Land er/sie oder seine/ihre Eltern wohl kommen. Das simple "Wo kommen Sie her“ wird ja zu Recht abgelehnt, die meisten dieser Menschen sind ja schon in Österreich geboren. Wäre "Woher stammt Ihre Familie?“ akzeptabel, oder gibt’s bessere Vorschläge?

Man könnte natürlich sagen, es ist egal, wo das Gegenüber ursprünglich herkommt, aber eine gewisse Neugierde macht einen dann doch nachdenklich, und wenn man es nicht aus diversen Erzählungen erraten kann, dann fragt man doch am allerbesten direkt, alles andere macht die Sache irgendwie peinlich: "Woher stammt Ihre Familie?“ zu fragen ist daher sehr okay, wobei man dann natürlich auch mit der Antwort "Geht Sie nichts an“ konfrontiert werden kann.

Noch Fragen? stadtleben@falter.at

ANZEIGE

Fanden Sie diesen Artikel interessant? Dann abonnieren Sie jetzt und bleiben Sie mit unserem Newsletter immer informiert.

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren:

Alle Stadtleben-Artikel finden Sie in unserem Archiv.

12 Wochen FALTER um 2,50 € pro Ausgabe
Kritischer und unabhängiger Journalismus kostet Geld. Unterstützen Sie uns mit einem Abonnement!