Kurz und klein
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Seinesgleichen geschieht
Voll ins Schwarze traf die Justizministerin mit ihrem Statement, ein Strafvollzug sei kein Paradies. Aber muss er deswegen gleich eine Hölle sein, könnte man fragen. Die katholische Grundeinstellung, aus der eine solche Bildsprache wächst, überrascht bei der Ministerin einer christlichsozialen Partei nicht.
Eher überrascht deren altbiblische Interpretation, der zufolge die Gesellschaft das Paradies sei und das Gefängnis die Verstoßung daraus. Den Verweis aus dem Paradies hatte seinerzeit bekanntlich der weißbärtige Alte, der zürnende Gott persönlich vorgenommen.
Frau Karl, eine adrette Person, Universitätsprofessorin, Muster einer modernen tüchtigen Frau, dürfte so etwas wie das Gegenbild des schlechtgelaunten alttestamentarischen Gottes darstellen. Hätte man zumindest bis zu jenem Moment gedacht, als sie in einem "ZiB 2“-Interview auf die Frage des Moderators Armin Wolf die Vergewaltigung eines Jugendlichen im Jugendgefängnis als Einzelfall abtat, die Bedingungen im Jugendstrafvollzug