Wien muss Hanoi werden
Espresso kann man auch vom Fahrrad aus verkaufen. Aber man darf nicht. Eine Geschichte aus dem Kammerstaat
Die Geschäftsidee war einfach. Sie entstand aus einem dringenden, aber unbefriedigten persönlichen Bedürfnis. Guten Kaffee kriegt man genügend in Wien. Doch ganz selten kriegt man guten Kaffee an besonders schönen Orten: auf der Prater Hauptallee etwa, im Park neben dem Spielplatz, beim Eislaufen an der Alten Donau. Wen es bei solchen Gelegenheiten nach Kaffee gelüstete, musste sich bisher mit Notlösungen zufriedengeben: mit lauwarmem, grauem Gebräu aus der Thermoskanne. Oder schmierigem, klumpigem Löskaffe im Plastikbecher.
Die Lösung dieses urbanen Kulinarikdilemmas wiegt rund 150 Kilo. Sie hat einen bauchigen, braunen Rumpf in Form einer Kaffeebohne. Drin verstecken sich Wassertank, Pumpe, Batterie, Eiskasten und eine kleine Musikanlage, drauf blitzt das Chrom der massiven Espressomaschine, drüber ist ein Sonnendach mit Solarpaneelen montiert, und unten dran sind die drei