Raupe 

Das ewige Gfrett mit der Ewigkeit

Die kleine Kolumne im FALTER

Stadtleben, FALTER 41/13 vom 09.10.2013

Kassandra, 13, kämpft gegen die Zeit, die ihr oft wie eine Ewigkeit erscheint

Die Ewigkeit vergeht einfach nicht. Oder doch? Ich weiß es nicht, aber irgendwann ist sie dann halt doch vorbei. Dann bleibt nur noch diese endlose Langeweile übrig, die sich immer und immer wieder während der Ewigkeit einschleicht, um einen zu Tode zu plagen.

Ich mag die Ewigkeit einfach nicht, und das habe ich gerade gemerkt, als ich in der Schulstunde zeichnen durfte und mir so langweilig war. Man schaute nur auf den Uhrzeiger, der sich, wie einem vorkam, nicht bewegte. Null. Nämlich immer, wenn man es bräuchte, dann bewegt sich der Zeiger nicht. Dann herrscht völliger Stillstand. Die Gedanken schweifen herum, man entdeckt neue Gedanken und deren Enden. Dann fällt einem ein, ohne die Ewigkeit gäbe es keine Langweile und ohne die Langeweile gäbe es keine Gedanken. Deshalb denke ich mir, dass ich halt mit der Ewigkeit und dem, was währenddessen entsteht, leben muss.

ANZEIGE

Fanden Sie diesen Artikel interessant? Dann abonnieren Sie jetzt und bleiben Sie mit unserem Newsletter immer informiert.

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren:

Alle Stadtleben-Artikel finden Sie in unserem Archiv.

12 Wochen FALTER um 2,17 € pro Ausgabe
Kritischer und unabhängiger Journalismus kostet Geld. Unterstützen Sie uns mit einem Abonnement!