Performance Kritik
Frei nach Franz Kafka und Martin Kippenberger
Wie sichtbar dürfen Konzepte sein? Danach fragt Anne Jurens beim steirischen herbst uraufgeführte Performance "Happy End". Die Choreografin würdigt hier Martin Kippenberger, der in seiner letzten großen Installation ein versöhnliches Ende für Kafkas Romanfragment "Amerika" behauptete. Tatsächlich schickt Kafka seinen Protagonisten im letzten Kapitel Richtung Naturtheater von Oklahoma. Nach diesem heißt auch eine US-Performancegruppe, die 2007 beim herbst Furore machte. Und just der vom Nature Theater schon damals in "No Dice" zelebrierten Konzeption folgt nun "Happy End": Satzfetzen aus "Amerika" werden mit nahezu pantomimischen Bewegungen hinterlegt, mittels dieser interpretieren die Tanzenden dann den nur für sie hörbaren Text. Subtil.
Tanzquartier, Halle G, Fr, Sa 20.30