Phettbergs Predigtdienst

Nachlebenslotterie: Krot oder Kümmernuß

Kolumnen, FALTER 44/13 vom 30.10.2013

Mein Chello-Kontakt ist seit vorgestern tot. Geschlafen hab ich paradiesisch, geträumt viel sehr Unterhaltendes: Einmal hatte ich sogar im Traum Kontakt mit einem gewaltigen Vogel, Quelle, bild ich mir ein, war, indem gestern vom schnellsten Vogel der Welt auf Ö1 die Rede war. Der Vogel teilte sich im Traum in einem Internetforum mit. Irgendwann wird ja wohl das Internet wieder in Betrieb gehen. Ich aber nimmer?

Stefan Riedl brachte mir gestern sein Triptychon "Heilige Kümmernuß"(2003). Schaut euch dieses göttlich Ding an, geht vielleicht ins Kaiserbründl, oder nehmt mich mit? Wo das lange Gemälde vom Hoschek in der Dürergasse, mit den vielen Persönlichkeiten und der armseligen Krot am Fußboden, im Moment hängt, weiß ich nicht, aber bei allen Bildern von STEFAN RIEDL: Ihr müsst knien!

Heute, Fr 25.10.13, läuft in der Viennale "Kein großes Ding" von Klaus Lemke. "Kein großes Ding" wirkt wie ein großes weises Ding von Shakespeare. Vielleicht ist Klaus Lemke der Sohn von Robert Lembke??? Zeitmäßig ginge sich's aus! Und von der Weisheit und Gebildetheit des Filmemachers Klaus Lemke würde es mir passen. Wixen und Messlesen ist dasselbe. Krot oder Kümmernuß war meine lebenslange Möglichkeit, ich wähle die Krot. Aus Maus. Ich wäre so gerne ein Mitglied der Sekte Klaus Lemkes. Da siehst du die realen Hüftbeinknochen. An Gotty usw. zu glauben und an Marienerscheinungen ist eine Art Nachlebenslotterie ... Jedenfalls vor allem ist Henning Gronkowski ein realer Jesus Christus, wie sintemalen im Kinofilm Pasolinis "TEOREMA". "Kein großes Ding" ist de facto ein "Teorema" von heute!

Thomas Mahmoud ist der Gentleman in "Kein großes Ding", der zwei Jahre im Häfen sitzen musste, und dann gelang ihm "das große Ding" mit Henning Gronkowski als Pirat und dienender und sich aufopfernder Jesus Christus. Thomas Mahmoud erkannte und verehrte mich gestern als Talkmaster im ORF. Die dicke Nudelsuppe, die Henning Mahmoud serviert, erinnert mich an die dürftige Suppe, die Henning mir in Daniel Pfanders "A Perception" in trotziger Liebe serviert. Vielleicht bin ich eh schon längst Mitglied der Sekte von Klaus Lemke, Gottseidank leidergottes? Wixer bleib ich auf jeden Fall!

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