Neue Bücher

Noch mehr aktueller Lesestoff zu Wien

Feuilleton, FALTER 44/13 vom 30.10.2013

Eine Liebeserklärung an Wien, die großartigste Stadt der Welt, kommt von Andrea Farthofer und Max Ferner - sie ist Wienerin, er Deutscher -, deren Buch "111 Gründe, Wien zu lieben" in der "111 Gründe"-Reihe eines deutschen Verlages erschienen ist. Dass es unser schönes Städtchen regelmäßig in die Charts der lebenswertesten Metropolen weltweit schafft (worüber man sich vom Bürgermeister abwärts regelmäßig freut), hat allerdings nur bedingt mit den Gründen zu tun, die das Autorenduo auf knapp 300 Seiten aufführt. Geheimtipps wird man hier als Wienmensch keine finden, Touristenführergesülze aber auch nicht. Dass sehr wenig Service und dafür viel Selbsterlebtes geliefert wird, ist zugleich Stärke und Schwäche des Buches. Vollkommen unwienerisch mutet die Euphorie an, mit der die Stadt -vom MQ bis zur Hundertwasser-Müllverbrennungsanlage -beschrieben wird. Andererseits: Wer wird bei einer Liebeserklärung schon matschkern? CW

Kompendien sind derzeit groß in Mode. "Total alles über Österreich" (Folio) wurde eben erst präsentiert, fast total alles über Wien findet sich im Bändchen "Unnützes Wien Wissen", einem Print-Ableger des Onlinemagazins Stadtbekannt. Den Ursprungshype um unnützes Wissen ausgelöst hat das Magazin Neon, zahlreiche Ableger folgten, hier geht's also um Wien. Allerdings sind die meisten Eintragungen auf den 130 Seiten nicht so wahnsinnig kurios und damit auch gar nicht so unnütz. Es gehört doch fraglos zum Allgemein-Wien-Wissen, dass der Narrenturm als das erste "Irrenhaus" weltweit gilt oder dass Michael Jackson seinen "Earth Song" im Hotel Imperial geschrieben hat. Ach, das haben Sie nicht gewusst? Dann wissen Sie vermutlich auch nicht, dass die Wiener Küche weltweit die einzige ist, die nach einer Stadt benannt wurde. Sagen wir also so: Hier hat einmal jemand allerhand aufgeschrieben, was man zwar nicht wissen muss, aber durchaus wissen sollte. CW

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