Film Neu im Kino
"Vive la France": Ziemlich schlechteste Staatsfeinde
Zwei Möchtegernselbstmordattentäter aus "Taboulistan" (einen spielt Regisseur Michael Youn) wollen den Eiffelturm sprengen. In jeder durchreisten Genussregion werden sie verkannt: Korsische Separatisten attackieren sie als Sommervillenschnösel, Marseiller Fußballfans dissen sie als Pariser, eine engagierte Reporterin sieht in ihnen Opfer des EU-Grenzregimes. (Bruhaha, als ob's so was gäbe!) Die Idee, Nationalidentität bedeute wechselseitige Projektion partikularer Marotten, ist nicht schlecht. Der Rest ist es. Hinter der barbarischer Schale tritt weicher Kern hervor, hinterm Terrorismusulk die Tourismusklamotte (samt Dodeltanz très culte). Anders als die hier beklauten Satiren "Borat" und "Four Lions" hat "Vive la France" keine Perspektive auf sein Panorama von Ethnien - außer der Helikopterperspektive, aus der er Frankreichs Reize feiert.
Ab Fr in den Kinos (OmU im Votiv)