Die Banken mischen mit
Brüssel wollte schärfere Regeln für Banken. Nun werden sie von der Bankenlobby verwässert
Nach Jahreswechsel im Jänner haben sie stets Hochsaison, die löblichen, aber gebrochenen Vorsätze. Da passt es ganz gut, dass die Lobby der europäischen Investmentbanken vergangene Woche einen weiteren - zweifelhaften - Erfolg feiern durfte. Denn der Basler Ausschuss für Bankenaufsicht, der seit dem Ausbruch der Finanzkrise im Jahr 2008 an strengeren Regeln für die Branche tüftelt, teilte die Abschwächung der ab 2018 geltenden Verschuldungsrate für Banken mit.
Es geht um das, was Banker "Leverage Ratio“ nennen. Viele sehen dies als zentralen Punkt beim Vermeiden von teuren staatlichen Rettungsaktionen - wie in den Nachwehen der Pleite von Lehman Brothers. Diese Verschuldungsquote soll ausreichend Eigenkapital bei den Banken sicherstellen, um einer Überschuldung der Institute vorzubeugen. Sie bestimmt, mit wie viel Prozent an eigenem Geld die Finanzinstitute ihre Geschäfte unterlegen