Wie gedruckt
Pressekolumne
Kunst Kritik
Die dreifarbige Stahlrohrskulptur von Adrien Tirtiaux könnte leicht als konstruktivistische Setzung durchgehen. In Wahrheit soll das mit Stahlkabeln gespannte Objekt aber die Regierung Belgiens widerspiegeln, das durch flämische und wallonische Regionalparlamente geprägt ist. In seiner Schau "Collective Rules" zeigt der Künstler in seiner Schau Plastiken und Interventionen, die stets auch gesellschaftliche Verhältnisse ins Visier nehmen. Ohne Begleittexte entgeht der Clou aber leicht. So etwa bei der hochhausartigen Skulptur "A House For 1820 Writers", die die Examensentwürfe von Architekturstudenten verarbeitet. Als Festivalbeitrag baute Tirtiaux aus einem Klassenzimmer heraus mittels "intuitiver Statik" eine Brücke zum nächsten Gebäude - ein wahr gewordener Schülertraum.
Galerie Martin Janda, bis 30.6.