Rassist -bin ich's oder bin ich's nicht? Beinahe hätte ich mitgetwittert!
Der Kommentar des Herausgebers
ohlmeinende Freunde rieten mir, ich solle mich lieber mit der Ostukraine beschäftigen. Der Anlass sei es nicht wert, ich würde mich nur in die Nesseln setzen. Ich versuche trotzdem, übers Wasser zu gehen. Der Anlass? Vergangene Woche nannte ich hier Michael Jeannée, den Kolumnisten der Kronen Zeitung, "überstandige Indianersquaw". Ich setzte einen groben Keil auf jenen groben Klotz, den er dem Falter immer wieder hinwirft, indem er ihn als "Bolschewikenblattl" bezeichnet, ihn also der Propagierung von Staatsterrorismus, Massenmord und Gesinnungsterror zeiht.
Nun kann man kritisieren, ich hätte mich auf das Niveau des Gegners begeben und dabei meine Würde eingebüßt; von allen Kritiken akzeptiere ich diese noch am ehesten. Das Ganze passierte im Kontext der Mölzer-Affäre. Andreas Mölzer verschwand als Kandidat fürs EU-Parlament von der Liste der FPÖ, weil das von ihm herausgegebene Wochenblatt Zur Zeit David Alaba rassistisch geschmäht hatte. Dass Mölzer die EU als "Negerkonglomerat" bezeichnete, wäre in der Öffentlichkeit ebenso durchgegangen wie alle Rassismen, Revanchismen, Deutschnationalismen und der ganze verstockte, erzreaktionäre Surm, der durchaus mit dem Segen der Strache-FPÖ wöchentlich in Zur Zeit erscheint.