Essen wie in der Türkei - und "mit Scharf" ist auch dabei

Essen / Trinken, FALTER 20/2014 vom 14.05.2014

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Mit Scharf?" Die Frage kommt am Kebab-Stand mindestens so häufig wie jene, ob man seine Mahlzeit eh mit allem -also auch Zwiebeln! - genießen möchte. Zwiebeln sind Verhandlungssache, abhängig davon, ob man anschließend noch ein Vorstellungsgespräch hat oder seinen Zukünftigen küssen will (in beiden Fällen ist allerdings Knoblauchsauce auf dem Gewand auch nicht so ratsam). Auf die Frage nach dem Scharf sollte man jedenfalls mit einem mutigen Ja antworten. Verglichen mit dem indischen Scharf ist das türkische Scharf harmlos.

Biber, genauer: Pul Biber ("Blättchenpfeffer"), ist die korrekte Bezeichnung für das Gewürz, das in keiner türkischen Küche fehlen sollte. Man bekommt die getrockneten Chili-Flocken -oft als Gewürzmischung mit Salz und Pflanzenöl - im türkischen Supermarkt. In türkischen Restaurants hat Pul Biber einen ähnlichen Stellenwert wie im Wiener Wirtshaus die Dreifaltigkeit von Salz, Pfeffer und Maggi.

Also verwendet man das Zeug auch so: zum Schärfen. Toll ist Biber im Paradeisersalat ("Ezme-Salat"). Dazu die Paradeiser, Paprika, Knoblauch, Petersilie, Minze ganz klein schneiden, salzen und bibern, Zitronensaft und Olivenöl dazu, mischen und fertig.

Und, okay, vielleicht haben wir untertrieben: Je nach Sorte und verwendeter Menge können die Chiliflocken einen auch ganz schön zum Schwitzen bringen. Lieber "ohne Scharf"? CW

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