Seinesgleichen geschieht Der Kommentar des Herausgebers
Vor dem SPÖ-Parteitag: der Fluch des Pragmatismus
Warum nur fällt mir zum Thema Sozialdemokratie immer gleich das Wort Dilemma ein? Und warum nur fällt Kommentatoren im Angesicht eines SPÖ-Parteitags nur die Frage ein, wie viel Prozent der Parteivorsitzende diesmal ausfassen wird? Politik ist auch eine Frage von Köpfen. Was die virtuelle Guillotine betrifft, sind wir Radikaldemokraten bis auf die Knochen. Die ÖVP hat einen neuen Kopf, den lassen wir jetzt ein halbes Jahr lang einmal oben. Die FPÖ braucht keinen. Beide kamen soeben auf über 99 Prozent Zustimmung. Die SPÖ aber hat Werner Faymann. Wenn der beim Parteitag einen Neuner vorne stehen hat, wallfahrtet er barfuß nach Gloggnitz oder sonst wohin.
Sie haben Recht, so kann man nicht ernsthaft über Politik reden. Die SPÖ, noch vor wenigen Jahrzehnten der sozialdemokratische Stolz des Kontinents, ist nun mit 26,8 Prozent im hinteren europäischen Mittelfeld zu finden. Dilemma Nummer eins: Sie hat keine eigenständige Wirtschaftspolitik, die sie von der Wettbewerbspolitik der