Zeit am Schirm
TV-Kolumne
Die sogenannten Blind Auditions sind der aufregendste Teil von "The Voice of Germany" (Pro-Sieben, Sat. 1). Musiker und Musikerinnen tragen ihre Songs vor, ohne dass sie von der Jury gesehen werden. Die Juroren stimmen dann für einen Kandidaten, indem sie auf einen Knopf drücken und sich in diesem Augenblick zu ihm umdrehen. Der Reiz der Sendung besteht darin, dass die Darbietungen besser sind als Karaoke. Außerdem kommentieren die Musikrichter die Live-Auftritte meist respektvoll. Vor allem Smudo von den Fantastischen Vier sticht heuer durch selbstironische Eloquenz hervor. Der finnische Musiker Samu Haber bringt seine Urteile gut auf den Punkt, auf wenn er nur ein paar Brocken Deutsch kann.
Das Finale findet derzeit ohne Blind Auditions statt, "The Voice" bleibt dennoch spannend. Gemeinsam mit Millionen anderen einem Sängerkrieg bezuwohnen, ist ein Angebot, das in der Form nur das Fernsehen machen kann.