Alles in Butter: Schmalz im Vestibül
Die Milchwirtschaft wurde vom Theater bisher sträflich vernachlässigt. Der junge österreichische Dramatiker Ferdinand Schmalz leistet mit seinem Anfang März in Leipzig uraufgeführten Debüt "Am Beispiel der Butter" Abhilfe. Für sein in einer Molkerei angesiedeltes Stück wurde er in der Kritikerumfrage von Theater heute zum Nachwuchsautor des Jahres gewählt, und das zu Recht. Schmalz melkt gewitzt die Milch-Metaphern, und er findet für eine oft erzählte Gesellschaftsparabel - Außenseiterpaar wird von Systemerhaltern fertiggemacht - eine originelle neue Verpackung. Man sollte sich das ansehen, auch wenn das Potenzial des Textes im Vestibül nicht voll ausgeschöpft wird. Dafür hatte Regisseur Alexander Wiegold den ranzigsten Regieeinfall des Jahres: In jedem Programmheft pickt ein Batzen Butter.
Burgtheater, Vestibül, 30.12., 4., 13.1.20.00, 10.1.20.30