Das ist ein beinhartes Proteststück

Klassenkampf forever: Fast 40 Jahre danach wird das Pop-Oratorium „Proletenpassion“ wieder ausgegraben

Wolfgang Kralicek, Gerhard Stöger
Feuilleton, FALTER 3/2015 vom 13.01.2015

Foto: Heribert Corn

Die Bühne im Meidlinger Werk X sieht aus, als wäre gerade eine Demo durchgezogen. Der Boden ist mit Flugzetteln übersät, die Wände sind mit handgemalten Transparenten tapeziert. „Friede den Hütten, Krieg den Palästen!“, „Ob Kinder oder keine entscheiden wir alleine!“ oder „Vive la Commune!“ lauten die Parolen. Kein Zweifel: Hier wird gerade ein beinhartes Proteststück geprobt.

Fast 39 Jahre nach der Uraufführung bringt die fast 39-jährige Regisseurin Christine Eder die legendäre „Proletenpassion“, eine Art Klassenkampf-Oratorium der Wiener Folkband Schmetterlinge, wieder auf die Bühne (Premiere: 22. Jänner). Die Musik wird von der Wiener Polit-Chansonette Gustav und dem Hamburger Diskurspopper Knarf Rellöm radikal entstaubt.

„Ich glaube, ich habe die Platte das erste Mal mit fünf gehört, ich mochte die immer irrsinnig gern“, erzählt Regisseurin Eder. Bereits vor mehr als zehn Jahren, während ihres Regiestudiums in Hamburg, wollte sie die „Proletenpassion“ schon einmal inszenieren. Damals wurde zwar nichts daraus, Interesse aber wäre durchaus vorhanden gewesen. „Im Umfeld der Hafenstraßenszene hab ich einige Leute kennengelernt, die die ‚Proletenpassion‘ gesehen hatten oder von der Platte kannten.“

  1352 Wörter       7 Minuten

Sie haben bereits ein FALTER-Abo?


Jetzt abonnieren und sofort weiterlesen!

Jetzt abonnieren und sofort weiterlesen!

Print + Digital

  • FALTER sofort online lesen
  • Wöchentliche Print-Ausgabe im Postfach
  • FALTER als E-Paper
  • FALTER-App für iOS/Android
  • Rabatt für Studierende
Jetzt abonnieren

1 Monat Digital

  • FALTER sofort online lesen
  • FALTER als E-Paper
  • FALTER-App für iOS/Android
Jetzt abonnieren

Digital

  • FALTER sofort online lesen
  • FALTER als E-Paper
  • FALTER-App für iOS/Android
  • Rabatt für Studierende
Jetzt abonnieren
Diese Artikel könnten Sie auch interessieren:

Alle Artikel der aktuellen Ausgabe finden Sie in unserem Archiv.

12 Wochen FALTER um 2,50 € pro Ausgabe
Kritischer und unabhängiger Journalismus kostet Geld. Unterstützen Sie uns mit einem Abonnement!