Das Raumschiff hebt nicht ab
Abstürzende Fassadenteile auf dem WU-Campus: schon wieder Ärger mit dem Hadid-Bau
Keine Frage, das "Library and Learning Center", das Stararchitektin Zaha Hadid für den neuen Campus der WU im Prater geplant hat, ist ein Schmuckkästlein. Sehr futuristisch, fast wie ein Raumschiff sieht es aus, das jeden Moment in unbekannte Galaxien aufbrechen wird. Überraschend bei der Eröffnung vor etwas mehr als einem Jahr war auch, dass das Gebäude in natura immer noch so toll aussieht wie auf den zahlreichen Renderings, offenbar kann man so etwas wirklich bauen.
Weniger toll allerdings ist die Tatsache, dass sich vergangene Woche schon wieder ein Bauteil von der Fassade gelöst hat und auf den Platz vor dem Learning Center krachte. Bereits vergangenen Sommer fiel ein fast 80 Kilo schweres Betonstück herunter. Verletzt wurde glücklicherweise in beiden Fällen niemand.
Nun ist der Haupteingang zum Hadid'schen Raumschiff erst einmal gesperrt, wer lernen oder lesen will, muss den Seiteneingang benutzen. Sachverständige haben geprüft, weshalb sich die Fassadenteile gelöst haben und untersuchen in den nächsten Wochen, ob sich weitere Teile lösen könnten.
Angeblich, so ein externer Gutachter, liegt ein "Montagefehler" vor, bei Wartungsarbeiten wurde die Fassadenplatte gelockert, die nun Anfang des Monats herabstürzte. Die Firma, die die Fassade errichtet hat, ist nun verpflichtet, den Schaden zu beheben, die Arbeiten würden streng kontrolliert. Bis Mitte Februar soll dann klar sein, ob die komplette Fassade neu gemacht werden muss.
Als erste Maßnahme lässt die WU nun beim Haupteingang des Gebäudes eine provisorische Absicherung errichten, damit die Studierenden gefahrlos die Bibliothek betreten und verlassen können. Das Raumschiff wird also vorerst eher nicht abheben.
So hat sich Frau Hadid das sicher nicht vorgestellt. F