Einfach, aber mit viele Liebe
Alberto Stefanelli ist Weinhändler. Und der beste echte Italiener der Stadt
Um kochen zu lernen, müsse man zuerst einmal essen lernen, sagt Alberto Stefanelli. Der Herr im besten Alter, der da mit seiner roten Biondi-Santi-Schürze in einem kleinen Lagerraum vor einer Galerie der namhaftesten Weinklassiker Italiens sitzt, sieht ein bisschen aus wie eine Mischung aus dem späten Marcello Mastroianni (Schauspieler) und Antonio Carluccio (Koch).
Selbst wenn Alberto Stefanelli kocht, trägt er Hemd und Krawatte, und selbst wenn ihm dabei gerade die Hüfte weh tut, strahlt er eine Eleganz aus, um die man ihn als klobiger Mitteleuropäer einfach nur beneiden kann.
Vor 14 Jahren kam Stefanelli nach Österreich, in Italien sei es damals schlecht gewesen, sagt er, und weil er mit einem Sohn der legendären Winzerfamilie Biondi Santi ("Erfinder des Brunello di Montalcino") in die Schule gegangen war, die in Deutschland und Österreich gerade keinen Vertrieb hatte, ging er halt nach Österreich, Wein verkaufen. "Ich sprach damals kein einziges Wort Deutsch, verkaufte aber Unmengen von Wein", sagt Alberto Stefanelli und lacht, "keine Ahnung, wie ich das gemacht habe."