Pegida und al-Qaida ähneln einander
Wer die offene Gesellschaft gegen Islamisten verteidigt, darf seine eigenen Werte nicht verraten. Das braucht Mut
Anhänger der offenen Gesellschaft, die gegen Islamismus demonstrieren, stehen Seite an Seite mit Neonazis, die gegen den Islam hetzen? Moderate Muslime, die ein Zeichen gegen Gewalt setzen, mit Rassisten, die ihr Identitätsphantasma vom "christlichen Abendland" hochhalten? Als am Abend nach dem Charlie Hebdo-Massaker vor der französischen Botschaft in Wien spontan Menschen demonstrierten, geschah genau das.
All das wäre schon abstrus genug, würden nicht auch die Grenzen zwischen diesen Gruppen selbst fluide werden. Des Strache-Fantums unverdächtige Leute outen sich auf Facebook als Pegida-Versteher, weil es ja "gegen die Muslime" geht, und verbreiten Hetzlegenden, an die sie selbst glauben, etwa die Paranoia von der Taqiya, also dass Muslimen quasi religiös vorgeschrieben sei zu lügen. In Wirklichkeit seien alle Muslime Dschihadisten, sie gäben nur vor, gegen Gewalt zu sein.