Die Glosse vom Falter

Falter & Meinung, FALTER 4/2015 vom 21.01.2015

Bevor Sie loslegen und wütend einen Leserbrief in die Tasten hauen, versichern wir Ihnen: Wir mögen Tiere. Wir finden es traurig, wenn sie sterben. Und trotzdem ist da dieses Gefühl der Befremdung, wenn wir von der Katze Hope lesen.

Hope fraß in Wien zwölf Luftballons. Trotz einer stundenlangen Notoperation, wie sie wohl vielen menschlichen Bewohnern dieses Planeten in einer ähnlichen Situation nicht zuteilgeworden wäre, verendete das Tier. Was, Sie haben nichts davon gehört? Alle Zeitungen berichteten, der ORF sogar auf seiner Internet-Hauptseite.

Bei aller Trauer beschleicht uns Zweifel: Ist es nicht etwas unmäßig, dass sich Österreichs Medien auf einen solchen Fall werfen? Mit unserem Zweifel gehen wir ins Internet und tippen "Katze" und "Luftballons" in die Suchmaschine. Und siehe da -offenbar drohen Katzen ständig an Luftballons zu ersticken. Zumindest recherchieren Katzenbesitzer im Internet ohne Ende zu diesem Thema.

Okay, wenn das so ist, dann nehmen wir jede Kritik zurück.

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