Dutteln, Kutten und Hakenkreuze: Wie Manfred Deix das friedliche Tier im Österreicher entdeckte
Die Kunst von Manfred Deix, 65, ist wie Heavy Metall: brachial, komisch und seit Jahrzehnten unverändert. Der aus dem niederösterreichischen Böheimkirchen stammende Zeichner entwickelte in den 70ern ein Repertoire an Figuren, mit dem er auch heute noch arbeitet.
Es sind übergewichtige Gestalten, deren Fettfalten und Geschlechtsteile den Weg aus der Kleidung ins Freie suchen. Der von Deix verehrte US-Zeichner Robert Crumb bettete seinen Zoo menschelnder Tierchen in eine psychedelisch verstrahlte Umgebung ein. Für den Kollegen blieb das Wirtshaus die Kulisse, vor dem sich das triebgesteuerte Drama der Dutteln und Zumpferln abspielt. In den Auftragsarbeiten für Profil, Trend, später auch Krone und News, arbeitete er sich an den Makeln der österreichischen Seele ab: Antisemitismus mit Lodenhut, freiheitlichem Schnöseltum und perversem Katholizismus.