Punkterl Die Glosse vom Falter
Ein etwas anderer Engpass herrscht gerade an der Salzburger Paracelsus Medizinischen Privatuniversität. Nur 14 Körperspenden habe man vergangenes Jahr bekommen, berichtet der ORF Salzburg. Hundert bräuchte es aber für einen reibungslosen Forschungsbetrieb.
"Körperspenden", dieses Wort klingt ebenso zaghaft wie makaber. Es geht darum, dass Menschen nach ihrem Tod ihre Körper der Medizin zur Verfügung stellen, zum Beispiel übenden Chirurgen. Wer das "Informationsblatt für Vermächtnisgeber" auf der Uni-Website studiert, kommt nicht umhin, über so viel gewundene Sprache zu staunen, die das Thema umhüllt wie Nebelschwaden. Dabei stehen da eigentlich wilde Dinge. Zum Beispiel, dass man mitunter als Dauerpräparat in einem anatomischen Museum landet. Oder als Objekt in einer "Ausstellung für interessierte Laien".
Und was macht der ORF mit all dieser gewundenen Eleganz? Er formuliert die simple Schlagzeile: "Universität braucht dringend Leichen." Und weg sind sie, die Nebelschwaden. F