Wenn der Arlberg leise "Hilfe" ruft
Zwei Autoren veröffentlichten ein Buch über die Geschichte der Skikultur am Arlberg. Auch Putin und Schah Reza Pahlavi kommen vor
Der neue Gott ist der Gott der Geschwindigkeit, ein grausam fordernder Gott. Er ist gefühllos und gar nicht zum Spaßen aufgelegt. Auch ist er unersättlich. Füttere ihn mit hundert Stundenkilometern und er will deren sofort hundertundzwanzig haben."
Ist dieser Satz eine kritische Bemerkung zum Geschwindigkeitsrausch, den der alpine Skiweltcup dieser Tage wieder mit den "klassischen" Abfahrten von Wengen (Schweiz) und Kitzbühel feiert? Mitnichten, der Text ist 81 Jahre alt und stammt aus dem Buch "Skiheil! Skikurs für eine Freundin" des deutschen Alpinisten, Skirennfahrers und Schriftstellers Henry Hoek (1887-1951).
1934 ist die Entzauberung der Winterwelt bereits in vollem Gang. Massen von naturhungrigen Gästen stürmen den Arlberg, kaum ein Hang, auf dem sich an schönen Tagen nicht ein Netzwerk an Spuren abzeichnet. Heute hat sich der Arlberg immerhin gegen den Massentagestourismus abgegrenzt, dort werden keine Tageskarten mehr verkauft.