Echo im Blatt
Echo war ein Projekt von und mit Jugendlichen der zweiten Generation, das unter anderem eine Zeitschrift namens Echo herausgab. Bülent Öztoplu, Spiritus Rector des Projekts Echo, schaffte es gemeinsam mit Bernhard Odehnal, eine Echo-Ausgabe im Falter vorzustellen. In Form eines sechs Seiten starken Sonderteils war Echo zwischen Politik und Kultur wie ein eigenes Ressort eingedruckt. Echo erschien dreimal im Falter.
Im Editorial erklärte Funda Sel: "1992 wurde Echo von zwei türkischen Jugendbetreuern gegründet. Mit Echo wurde eine Plattform für Jugendliche der zweiten Generation geschaffen, die ihnen ermöglicht, sich zu artikulieren, zu sagen, was sie denken, was sie wollen, was sie stört und freut. Mittels Echo wollen wir Aufmerksamkeit in der Gesellschaft erwecken, um alberne Klischees und Vorurteile endlich auszuschalten. Kein Mensch verlangt totales Verständnis!
Wer kann schon einen anderen ganz genau verstehen, wenn er nicht in dessen Haut steckt? Von jedem Einzelnen, der nicht so ist wie alle anderen, kann man etwas lernen, wenn man nur will. Von einem ,Ausländer' kann man über sein Herkunftsland, über Tradition und Sitten, über die Kultur etwas lernen, genauso wie man von manchen Österreichern einiges lernen kann. Also Bildung pur. Und das gratis, das ist Echo-Arbeit. Aber nur, wenn man will."
Echo-Artikel befassten sich mit einem verhafteten Graffi tikünstler, mit der Band MC Sultans and The Khadayifs, einer Multikulti-Band bestehend aus einem Bosnier, einem Amerikaner, einem Türken, einem Kurden, einem Österreicher und einem Deutschen.
Ein Text erinnerte an drei 1972 von einem Militärgericht verurteilte und im Staatsgefängnis von Ankara gehängte linke türkische Studentenführer, ein anderer befasste sich unter dem Titel "Es kocht in uns" mit Jugendbanden, die Namen wie "Bloods" und "Red Brothers" trugen. Solche Banden gab es 1995 nicht mehr, "aber die Probleme sind noch immer da und eigentlich schlimmer".