Halb "Matrix", halb "Star Wars":"Jupiter Ascending"
Der Mensch - ein eitles Wesen, das sich für die Krone der Schöpfung hält. Jupiter Jones ist das allerdings herzlich egal. Als Tochter einer russischen Einwanderin lebt sie in Chicago als Putzfrau und tut vornehmlich eines: ihr Leben hassen. Ihre Perspektive ändert sich, als sie zum Objekt einer außerirdischen Familienfehde wird. Drei unsterbliche Geschwister trachten Jupiter und der gesamten Menschheit nach dem Leben.
"Jupiter Ascending" der Geschwister Wachowski weist in seinen Grundzügen Parallelen zu ihrem Kultfilm "Matrix" auf: Die sich frei wähnende Menschheit ist in Wirklichkeit eine von Aliens auf der Erde gezüchtete Ressource. Nach der kargen simulierten und der noch kargeren tatsächlichen Realität in "Matrix" wird "Jupiter Ascending" von Planeten-Hopping in den schönsten Farben dominiert. Die Wachowskis scheinen geradezu verliebt in ihre aufwendigen Spezialeffekte und spektakulären Schauplätze. Die Kehrseite der Medaille ist, dass der Film in einen achterbahnartigen Stationenbetrieb zerfällt und die inhaltliche Stringenz zugunsten einer Bilderflut in "Star Wars"-Optik vernachlässigt wird. Von Tier-Mischwesen über Androiden und sprechende Drachen in Anzügen bis zum Bösewicht mit der hauchigsten Stimme aller Zeiten wohnt das Publikum einer Parade beliebiger Figuren bei.
Das Herzstück aber bildet die Liebe, nachdem der genmanipulierte Ex-Soldat Caine Jupiter das Leben rettet. Während sie als lethargische Heldin wider Willen durch Gefahren stolpert, kommt er als Lover nicht in die Gänge. Jupiter ergreift selbst die Initiative - eine nette Umkehr klassischer Geschlechterrollen, die Mila Kunis und Channing Tatum sympathisch verkörpern. Unterm Strich: vergnüglich-pompöses, anspruchsloses Popcornkino.
Ab Fr in den Kinos (OF-3D im Artis)