Über die Gefahren des religiösen Fanatismus in unserem Land
Im Oktober erschien im Falter ein Interview mit einem jungen oberösterreichischen Islamisten, der für die Terrororganisation Islamischer Staat in den Dschihad ziehen wollte. "Wie kann man sich nicht wünschen, als Märtyrer zu sterben, wenn man im Koran liest, welche Belohnung Allah Märtyrern versprochen hat?", fragte er Armin Mandara, der das Falter-Interview führte. "Wenn Allah im Koran sagt, der Märtyrer bekommt im Paradies Frauen, mit denen er sich vergnügen kann, dann hat man daran zu glauben, wenn man sich Muslim nennt. Wenn dies jemand als Blödsinn bezeichnet, dann ist dieser nie im Islam angekommen."
Am Donnerstag lädt das Haus der Europäischen Union zu einer Diskussionsrunde unter dem Titel "Islamischer Staat -Rückkehrer und Angst vor Terror in Europa. Was kann die EU tun?". Auf dem Podium sitzt neben Journalist Mandara auch der grüne EU-Abgeordnete Michel Reimon, die Sozialwissenschaftlerin Edit Schlaffer und Dudu Kücükgöl von der Muslimischen Jugend Österreich.
Wie sehr das Thema Islamismus die Menschen bewegt, zeigt auch eine zweite Veranstaltung, die zwei Wochen später zum gleichen Themenkomplex im Museumsquartier über die Bühne geht. Der Soziologe und Integrationsexperte Kenan Güngör spricht in einer Lecture des Kindermuseums Zoom über "Jugendkultur und religiösen Extremismus". Güngör wird erklären, wie Pädagogen in Schulen und Freizeiteinrichtungen auf Kinder reagieren sollen, wenn diese politisch extreme Meinungen äußern. Außerdem geht er der Frage auf den Grund, ob die Gesellschaft das Thema des politischen Radikalismus und religiösen Fanatismus überhaupt ernst nehmen muss oder ob es sich doch nur um Provokationen vonseiten Pubertierender handelt. Beide Veranstaltungen werden von Journalistinnen des Standard moderiert.
Termine: 5. Februar, 18 Uhr, Haus der Europäischen Union, Anmeldung erbeten 19. Februar, 19 Uhr, Zoom Kindermuseum, Museumsquartier