Besuch einer schottischen Poplegende
Um 1980, in der großen Zeit des Postpunk also, sendete das schottische Indielabel Postcard ungewöhnliche Töne in die Welt: Singles von Bands wie Orange Juice und Aztec Camera boten keine kreischenden Gitarren, sondern süße Popmelodien -und sorgten bald auch über Pop-Connaisseur-Kreise hinaus für Begeisterung. Wobei "Band" nicht immer ganz stimmte. Über Aztec Camera heißt es im "Rock-Lexikon" etwa, es sei "die Kopfgeburt des Komponisten, Texters, Sängers und Gitarristen Roddy Frame und niemals eine funktionierende Band" gewesen. "Zu egomanisch verfolgte Frame seine Interessen." An "Aztec Camera" hielt der Musiker trotzdem lange fest, erst seit den späten 1990ern tritt er unter eigenem Namen auf. Sein aktuelles Album "Seven Dials" hält mit zart schmelzendem und zeitlos schönem Gitarrenpop alte Tugenden überzeugend hoch.
Theater Akzent, Do 20.00