"Verhältnismäßig billig"
Das Mumok zeigt die Pop-Sammlung seines Stifters Peter Ludwig, der als Erster die Konsumkunst von Andy Warhol &Co nach Europa importierte
In ihrer Freizeit schrieben sie gerne Karteikarten. Anstatt nämlich die eigenen Wände mit ihren Warhols oder Rauschenbergs zu schmücken, kaufte das Sammlerpaar Irene und Peter Ludwig nur für Museen. Für zu Hause reichte den beiden studierten Kunsthistorikern ihr Karteikasten, in dem sie sämtliche Eckdaten der Werke notierten. Persönliche Anmerkungen oder Anekdoten sucht man auf den rührend mit Bildchen und Zeitungsschnipseln beklebten Sammelblättern indes vergeblich.
Einige dieser Originale sind nun in der großen Schau "Ludwig Goes Pop" zu sehen, die -etwas abgespeckt - vom Kölner Ludwig Museum ins Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien (Mumok) wandert (siehe Kasten). Die Ausstellung ist ein Gemeinschaftsprojekt der Ludwig-Sammlungen in Köln, Aachen, Koblenz, Basel, Budapest und Wien. Durch diese Kooperation wird ein Überblick in einer Qualität geboten, die sich aufgrund der hohen Kosten heute nur mehr wenige Museen leisten können. Was die Pop-Art war und was sie uns heute noch zu sagen hat, steht dabei ebenso auf dem Tapet wie das Ethos des Kunstsammelns.