Das hauseigene Moppelchen
Seit zehn Jahren gibt es die Kultur Service Gesellschaft (KSG). Die Landeseinrichtung dient Kulturschaffenden als Info-und Servicestelle. Nachdem die Kleine Zeitung über den Rohbericht des Landesrechnungshofs zur KSG berichtet hatte, brachten sich die Gegner in Stellung. Die Grünen und die IG Kultur Steiermark fordern die Abschaffung, die KPÖ spricht von Geldverschwendung.
Der Rohbericht fördert tatsächlich Unerfreuliches zutage: Struktur- und Verwaltungskosten schlagen ordentlich zu Buche. Die Personalaufwendungen sind intransparent, weil vom Land zugewiesene Mitarbeiter nur im Rechnungsabschluss des Landes aufscheinen. Auch wurden beachtliche Summen für externe Dienstleistungen ausgegeben. Und einiges mehr. Das Sparefrohabzeichen kann der Rechnungshof nicht verleihen. Nur der Skandal, den die Kleine Zeitung nahelegt, mag sich nach der Lektüre des Berichts nicht erschließen - die KSG hat keine Gelder veruntreut. Wenn etwa Mitglieder des KSG-Aufsichtsrats nicht an Sitzungen teilnehmen und trotzdem pauschal entlohnt werden, entspricht das den Richtlinien des Landes. Im Grazer Rondo Ateliers zu fördern war teuer - allerdings hat die KSG die Sache nur abgewickelt.
Dennoch muss sich Kulturlandesrat Christian Buchmann (ÖVP) fragen, wie er vor den Kulturschaffenden, die er stets zum Schlanksein anhält, das hauseigene Moppelchen rechtfertigt. Die KSG selbst hat ihrem Auftrag entsprechend gehandelt. Die Frage lautet, ob der Auftrag sinnvoll ist. Sind die KSG-Agenden so speziell, dass sie nicht von bestehenden Einrichtungen erledigt werden können? Daran lässt der Rechnungshofbericht massive Zweifel aufkommen.
Tiz Schaffer ist Redakteur im Steiermark-Falter