Die Glosse vom Falter

Falter & Meinung, FALTER 8/2015 vom 18.02.2015

Für einen echten Germknödel braucht man Mehl, Milch, Butter, Ei, Germ, Zucker, Powidl, Mohn und Salz. Man muss wägen, walken, schütten, rühren, erhitzen, kochen, abkühlen lassen und streuen. Kochdauer: eine gute Stunde. Das wäre die Idealvariante.

Die meisten Germknödeln werden allerdings schneller gemacht, nämlich so: Packung aufreißen, Fertig-Germknödel in heißes Wasser werfen, abseihen, servieren. Der gehobene Fertigkoch-Gastronom pflegt ihn noch mit beigefügtem Mohn zu bestreuseln und einer Billig-Vanillesauce zu umspülen. Das ist der Germknödel, den man in der Regel im Skiurlaub serviert bekommt.

Was man aus Germknödel machen kann: einen Index. Den hat das Portal snowplaza für Skihütten erstellt, weil der Germknödel dort oben eh überall gleich schmeckt. Und es gibt eklatante Unterschiede: In Obertauern kostet der Germknödel 4,90 Euro. In Lech am Arlberg hingegen 10 Euro.

Offensichtlich seihen sie ihn dort viel gründlicher und feiner ab.

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren:

Alle Artikel der aktuellen Ausgabe finden Sie in unserem Archiv.

"FALTER Arena - Journalismus live" - Baumann/Klenk/Niggemeier/Thür - 1. Oktober, Stadtsaal
Diskussion zum Thema "Lügenpresse? Die Vertrauenskrise des Journalismus"