Im Kampf gegen die Wasabi-Nuss
Folge 2: Der Marktstandbetreiber Mario Berber hätt e viele gute Ideen, wie man den Wiener Naschmarkt noch vielfältiger gestalten könnte. Porträt eines Einzelkämpfers, auf den in der Stadt schnell jemand hören sollte
Das Wiener Café hat seine grantelnden Ober, der Naschmarkt seine Marktstandler mit Schmäh. "Die Stadtregierung verweist immer auf die hohen Besucherzahlen auf den Wiener Märkten und glaubt, alles funktioniert bestens. Aber es funktioniert nicht. Zählt stattdessen einmal die Einkaufssackerln, die die Besucher tragen." Der Mann, der das sagt, heißt Mario Berber und hat sein ganzes Leben am Wiener Naschmarkt verbracht. Heute führt der 40-Jährige den Gemüsestand seiner Eltern weiter. Dazu verkauft er über 30 Biersorten und schenkt Kaffee aus. Seine gekachelte Bar ist wie ein zweites Wohnzimmer für viele Naschmarktanrainer. Eines der wenigen, in denen sie sich noch wohlfühlen. Ohne die Bar und sein Gemüsecateringservice hätte Berber nicht überlebt.
Deswegen kämpft Berber für einen anderen Naschmarkt. "Schaut euch um. Überall werden Wasabinüsse, Mohnzelten und Schokoladepralinen verkauft. Die Frische am Markt geht verloren. Die Wiener Märkte müssen neu erfunden werden."