Statt barer Münze
Ein Grazer Unternehmen will die Alternativwährung Bitcoin in den Alltag bringen
Die Vermieterin der Räumlichkeiten der früheren Salambo-Bar war sich am Anfang nicht sicher, ob der Bitcoin-Laden tatsächlich ein besserer Nachbar sei als der einstige Nachtclub. Was man da kaufen könne, wollte sie wissen. Und was hat es mit dem bankomatähnlichen Automaten auf sich? Handelt es sich um eine neue Bank?
Die digitale Währung Bitcoin ist im Alltag längst noch nicht angekommen. Das wollen Stefan Kliment und Max Tertinegg ändern. Seit dem Vorjahr betreiben sie in der Mariahilferstraße im Grazer Lendviertel Coinfinity, Österreichs ersten Bitcoin-Laden. "Unser Motto ist 'Bringing Bitcoin to the people'", sagt Tertinegg. Aber was ist das? Und wozu soll es gut sein?
Bank ist Coinfinity jedenfalls keine, das widerspräche dem Konzept von Bitcoin. Es handelt sich um eine rein digitale Währung, die Coins hat man in einer elektronischen Geldbörse am Rechner oder, praktisch, am Smartphone. Bei Auslandsüberweisungen fallen keine Extragebühren an. Die Kryptowährung wird nicht zentral ausgegeben und nicht von einer Institution wie der Europäischen Zentralbank geregelt, sondern von den Usern verwaltet. Ihre Anhänger sehen sie daher als demokratische Alternative zum heute gebräuchlichen Geld.