WACKELN IM TURM
Der Donauturm wird verkauft. Über ein Wahrzeichen, das seit 50 Jahren nur den Zweck hat, Vergnügen zu bereiten (inklusive Kaffeehausfahrt)
"Bitte lächeln!", ruft ein freundlicher Herr mit Kamera, wenn man das Drehkreuz auf dem Weg zum Expresslift passiert hat. Und klick. Touristen formieren sich fürs Gruppenbild, und dann geht's so schnell mit dem Aufzug auf 150 Meter Höhe, dass es einem die Ohren verschlägt. "Geht mir auch so", sagt die Dame, die den Lift bedient und die die 35-Sekunden-Fahrt ständig absolviert. Sie empfiehlt den Passagieren, durch das Fenster an der Liftdecke hinaufzublicken.
Die Aussicht von der Plattform ist allerdings spektakulärer als der betongraue Liftschacht, so viel steht fest. Ein bisschen schwindelfrei sollte man vielleicht auch sein.
Jetzt wird der Turm verkauft. Die Bank Austria, der 95 Prozent des höchsten Bauwerks Österreichs gehören (wie schon bei der Errichtung vor 50 Jahren der Bank-Austria-Vorgängerin Z-Sparkasse; die restlichen fünf Prozent hält die Brau AG), will sich von dem Turm trennen. Es gebe bereits Interessenten.