Warten auf Otto: mysteriöse Parabel
Gott heißt Otto und schläft im Nebenzimmer. Gemeinsam mit seiner Frau betreibt er eine Pension mit vier Dauergästen. Ein schrulliger Professor wohnt hier, eine daueralkoholisierte Musikerin, eine Lehrerin und ein Angestellter. Das Setting verweist auf "Nachtasyl", der absurde Parabelcharakter auf "Warten auf Godot". Mit "Geronnene Interessenslage" hat Clemens Mädge (geb. 1983) vor drei Jahren das Hans-Gratzer-Stipendium gewonnen, jetzt fand die Uraufführung statt. Regisseur Robert Borgmann setzt ganz auf Abstraktion. Auf der Bühne flimmern ein Quadrat, ein Dreieck und ein Kreuz aus Neonröhren, auch die Schauspieler werden durch schwarze Strumpfmasken zu Zeichen stilisiert. Klarheit schafft die Inszenierung damit allerdings keine, im Gegenteil: Das ohnedies schon etwas mysteriöse Stück wird zusätzlich verrätselt.
Schauspielhaus, So 19.00