Alijews Tod: was die Republik tun muss
Österreichs prominentester Häft ling wurde erhängt in seiner Zelle gefunden. Warum der Fall wichtig ist
Rachat Alijew ist tot. Der wegen zweifachen Mordes angeklagte ehemalige kasachische Botschafter wurde am Dienstag um 7.20 Uhr in seinem "Nassraum" in seiner Einzelzelle in der Sonderkrankenstation der Justizanstalt Josefstadt aufgefunden. So weit die Nachrichtenlage bei Redaktionsschluss, am Dienstag um 10 Uhr morgens.
Alijew galt im internen Suizidpräventionsprogramm als "nicht selbstmordgefährdet" und soll sich an einer Mullbinde erhängt haben. Die Obduktion steht noch aus, die Videoaufzeichnungen wurden gesichert, die Polizei sichert, während diese Zeilen geschrieben werden, den Tatort.
Man muss hoffen, dass man diesen Abgang von Österreichs prominentesten Häftling hoffentlich bald als schaurige chronikale Meldung ablegen wird können. Der in Wien gut vernetzte kasachische Geheimdienstagent und Ex-Schwiegersohn des kasachischen Despoten Nursultan Narsabajew wird der Ermordung von zwei Bankiers in Kasachstan beschuldigt, fällt in Ungnade und erkennt in der Zelle die Ausweglosigkeit der Lage. Er weiht niemanden in seinen Plan ein, nicht einmal seine Anwälte, sondern überrascht alle mit seinem Abgang.