Die Kurve ist der schnellste Weg
Ein Gipfel mit den Skiweisen Fischer, Baumrock, Zehetmayer
Die Welt ist voll von Erfindern, die nie einen Dank für ihre Schöpfungen erhielten, und der Hinterbrühler Skibauer Reinhard Fischer ist einer von ihnen. Fischer hat Anfang der 1990er-Jahre den Carver erfunden, das stark taillierte Brettl, auf dem heute alle Skisportler talwärts kurven. Sämtliche Skifirmen leben von Fischers Idee, er wurde dafür damals mit 20.000 Schilling (1400 Euro) abgespeist. 1989 teilte ihm die Firma Fischer - die Namensgleichheit ist zufällig - mit, sein Ski sei "für den Großteil der Skifahrer ungeeignet".
So kann man sich täuschen. Der Hollabrunner Skipapst Arno Klien hat nun ein Buch über Fischers Leben und Werk veröffentlicht*. Darin wird Fischers Leben erzählt und sein Lebenswerk auch wissenschaftlich begründet.
In Hollabrunn besuchten vergangene Woche der Skipädagoge Hans Zehetmayer, 88, und der Mathematiker und Skitheoretiker Fritz Baumrock, 84, ihren alten Freund und Weggefährten Reinhard Fischer, inzwischen 82. Klien hatte zur Buchpräsentation einen schwedischen "Edsbyn-Ski"(1922) und einen "Zdar-Ski" (1905) mitgebracht. Dessen Bezeichnung ist eine Referenz an den Lilienfelder Privatgelehrten und Skipionier Mathias Zdarsky (1856-1940), der die Mutter aller alpinen Skibindungen erfand und 1896 den ersten Skilehrplan der Geschichte herausgab: "Alpine (Lilienfelder) Skifahr-Technik".