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Falter & Meinung, FALTER 9/2015 vom 25.02.2015

Auf den Titel eines altgedienten Falter-Redakteurs erhebt der Unterfertigte einen gewissen Anspruch. Es gibt im Leben des altgedienten Falter-Redakteurs immer wieder Zeiten des Abschieds. Gern möchte der altgediente Falter-Redakteur darauf verzichten, diese Zyklen des Verweilens und des Aufbrechens für naturgegeben anzusehen. Professionelle Beziehungen sind ja nicht wie Liebesbeziehungen, wo eine neue stets die alten überlagert und mitunter scheinbar ganz auszulöschen vermag. Aber sie gleichen ihnen insofern, als ein gewisser Trennungsschmerz auftritt.

Wenn ein Redakteur nach 20 Jahren das Haus verlässt und zur Illustrierten News geht, wird dieser Schmerz recht intensiv. So im Fall Wolfgang Kraliceks, der 1995 zum Falter kam und hier nicht nur durch Loyalität und Fleiß, durch seine akribische Betreuung der Theaterszene, sondern vor allem durch seine literarischen Fähigkeiten, seine Porträts und Interviews in Erinnerung bleibt. Und natürlich als bester Theaterkritiker des Landes.

Joseph Gepp ist zwar erst seit acht Jahren angestellt, aber auch er hat sich als Generalist und Spezialist einen ausgezeichneten Namen gemacht. Die von ihm redigierte Wirtschaftsseite im Falter und das Buch "Die Krise verstehen", Falter Verlag, wurden vom Nachrichtenmagazin Profil wahrgenommen, woraufhin wiederum Gepp das Angebot des Profil wahrnahm.

Kralicek und Gepp ist die Melancholie der Hinterbliebenen ebenso sicher wie unser Dank für ihren Beitrag zum Gesamtkunstwerk Falter. Die Arbeit daran geht weiter.

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