Immer in der Küche bei Partys
Am Anfang war das Feuer: In Sachen Küche hat sich seit den Höhlenmenschen nichts geändert. Na gut, ein bisschen vielleicht schon
Foto: Freilichtmuseum Stübing
Am Ende steht die „Mobile Gastfreundschaft“. So heißt die Küche, die sich das Wiener Designduo chmara.rosinke ausgedacht hat: ein hölzerner Küchenwagen mit Abwasch, Gaskochern, Arbeitsfläche. Und das Abwaschwasser landet in einer Gießkanne. Mit der Küche rollt dann gleich noch ein Tisch mit Hockern an: Zubereiten und Essen gehören hier zusammen; Kochen und Nahrungsaufnahme werden zum kommunikativen Akt. Die Küche auf Rädern kann auf einem New Yorker Parkdeck ebenso Station machen wie in einer Kunstgalerie, am Strand und in der Fußgängerzone. Oder, wie jetzt, in einer Ausstellung in Wien.
Die „Mobile Gastfreundschaft“ ist die aktuellste Küche und gleichzeitiger Schlusspunkt der Ausstellung „Küchen/Möbel“ im Hofmobiliendepot (Möbel-Museum), die diese Woche eröffnet wird. Von der Steinzeit bis zur Gegenwart reicht der ambitionierte Zeitrahmen, in dem sich die Ausstellung bewegt. Das Museum erweitert damit das Genre einer Designausstellung, streift Archäologie, Kulturgeschichte und auch ein bisschen Sozial- und Genderthemen. Wir lernen: Küche und Kochen stehen heute im Mittelpunkt von Wohnen und Leben. Denn wir sind immer in der Küche, nicht nur bei Partys.