Der wiederentdeckte Wiener Gemeindebau
Die Stadt will wieder bauen. Wenn das Projekt erfolgreich sein will, muss es auch den modernen Lifestyle der Mieter bedienen
Eröffnung der Wohnbauanlage Friedrich-Engels-Platz von Architekt Rudolf Perco am 16.7.1933 in der Brigittenau (Foto: Verein für Geschichte der Arbeiterbewegung)
Die Waschküche ist noch lange nicht tot. Schon gar nicht in einer Zukunft, in der alle wieder in kleineren Wohnungen leben sollten. Kleinere Wohnungen, dafür großzügigerer Grünraum vorm Fenster. Sportflächen für alle. Nicht nur – mit viel Glück – einen Supermarkt in der Erdgeschoßzone, sondern eine Schule, eine Bibliothek, ein Mutter-Kind-Zentrum, eine Fahrradwerkstatt, Gemeinschaftsgärten im Hof, ein Schwimmbad mit Sauna im Keller, Solaranlage auf dem Dach, alles barrierefrei erreichbar. Rundum Ruhe, weil verkehrsberuhigtes Grätzel. Könnte es so aussehen, das Leben im Gemeindebau neu? Eigentlich sollte es das können, denn Ähnliches gab es schon in den Gemeindebauten des Roten Wien, damals in den 1920er-Jahren – mit Ausnahme der Solaranlage.