Gemeinderatswahlen: die neue Unübersichtlichkeit
Die erste Wahl nach den Fusionen lässt herbe Verluste für die ÖVP und Gewinne für FPÖ, Grüne und Namenslisten erwarten
Eine Landtagsabgeordnete der ÖVP, die kurz vor der Wahl den Klub verlässt und für die FPÖ in Eggersdorf antritt. Ex-Rote, die nun ihren früheren Chef, den langjährigen Bürgermeister, in die Zange nehmen. Abspaltungen von SPÖ und ÖVP. Die KPÖ, die Neos: Das Angebot bei den steirischen Gemeinderatswahlen am 22. März ist breit und unübersichtlich wie nie.
Mit Spannung erwartet werden sie vor allem wegen der Fusionen, die großteils mit Beginn dieses Jahres Wirklichkeit geworden sind. Statt 542 Gemeinden gibt es nun nur noch 287. Das bedeutet auch: 2400 Mandate weniger.
Mehr als 40 Gemeinden klagten gegen die Fusion, der Verfassungsgerichtshof gab ihnen aber nicht Recht. Mario Abl, Trofaiacher Fusionspionier, wurde bei vielen Vorgesprächen hinzugezogen. Da seien manchmal die Fetzen geflogen. Nicht immer sei auf Augenhöhe verhandelt worden, größere Gemeinden hätten die kleinere(n) herablassend behandelt oder Witze gemacht. Entsprechend sind die Zusammenlegungen in vielen Gemeinden ein Thema: Da bekämpfen Bürgerlisten den früheren Bürgermeister, oder es wird gegen die Landespolitik und die "Zwangsfusionen" gewettert.