"Und endlich gibt es hier wieder Kinder"
Im Goethehof wohnen die Doris und die Gabi und der Grüne Peter Pilz. Zu Besuch "im hinreißendsten Gemeindebau Wiens"
Der Goethehof ist müde. Kaum jemand sitzt an diesem Freitagmorgen auf den Bänken der Innenhöfe, keiner flaniert am "Strand" zur Alten Donau, der Postler findet fast niemanden, mit dem er tratschen kann. Am Eingangstor grüßt der, der seine Einkäufe heimbringt, den, der zur U-Bahn läuft. Es ist kalt.
Über Zigarette und Oberlippe der Hausbetreuerin Doris sitzt eine kleine Fieberblase. Die starke Frau ist nicht weit von hier aufgewachsen - heute pflegt sie 80 Gemeindebaustiegen in dieser Gegend.
Lässig lehnt sie da und gibt Hoftratsch zum besten: "Die 13er und die 14er san okay, die Zwölfer-Stiagn is a bissl problematisch." In Letztere urinieren häufig Trankler und Sandler.
Mit der Sanierung sollen hier zwei neue Waschküchen eingebaut werden, vielleicht vier, hat sie gehört, alle ebenerdig. "Is eh gscheida, ganz oben host eh kan Wossadruck." Für heute ist Doris fertig mit dem Goethehof, sie muss weiter. "Und nimma Taubn fuadan. Wir zichtn uns no de Rotzn."