Sie machten es
Vergangene Woche an dieser Stelle noch als Favoriten präsentiert, haben sie es jetzt wirklich geschafft: The Makemakes fahren für Österreich zum Song Contest. Halt mit der Straßenbahn. In einer merkwürdigen Vorentscheidveranstaltung stachen die drei lang behaarten und krass behüteten die Konkurrenz aus - mit einer Nummer, die so klingt, als hätte Elton John bei Coldplays "The Scientist" mitgeschrieben, treten sie am 23. Mai mit traditionell kleinem Gastgeberbonus gegen die Eurovisions-Konkurrenz an. Bis zum großen Finale in der Stadthalle machen sie jetzt mit Auftritten in Russland, Estland und den Niederlanden für sich Werbung. "Wir haben eine Truppe an der Backe, die so stark ist, dass alles möglich ist", wird die strenge Fernsehdirektorin Kathrin Zechner zitiert. In bestem Wissen, dass sie den Song Contest so bald wohl nicht noch einmal veranstalten wird müssen.
"Ein Hauch von Hollywood" - wir bitten alle, die diese Floskel in den vergangenen Tagen lesen mussten, im Namen aller gutgesinnten Schreiber um Vergebung. Auf jeden Fall: Im Rathaus war am Samstag wieder Filmball. Es war dies der erste, der nicht mehr vom ins Straucheln geratenen Ballvater Edi Finger jr., sondern von einer deutschen "Networking-Agentur" veranstaltet wurde. Claudia Cardinale kam trotzdem, Peter Kraus auch und Dieter Hallervorden auch - der bekam sogar einen Preis. Natascha Ochsenknecht nahm Umut Kekilli mit, mit dem sie eigentlich vor Monaten Schluss gemacht hatte. Warum das wichtig ist? Um Gottes willen, ist es nicht.
Jetzt kommt der große Knaller dieser Zoo-Ausgabe: 15 Jahre H.O.M.E.D.E.P.O.T.! Zum 15. Mal veranstaltete die große Desiree Treichl-Stürgkh ihre "Möbelmesse der Extraklasse". Beim Eröffnungsabend gaben einander Rainer Pariasek, Vera Russwurm, Peter Legat und Ossi Schellmann die vergoldeten Türklinken in die Hand. Wir reden hier von echten Top-Promis. Auf 4300 Quadratmetern Ausstellungsfläche des Semperdempots konnten diese Käffchen trinken, Tänzerinnen zusehen und in riesigen Badewannen für lustige Fotos posieren. Glänzender Interieurschmonzes zum Dortlassen.
Am 11. März traten die drei Live-Sync-Veteranen Maschek im Wiener Rabenhof auf. Das ist nicht gerade aufregend - das tun die zweimal die Woche. Doch an diesem Mittwochabend sorgte die Szene, in der der ehemaligen Finanzministerin Maria Fekter das Versinken in Bedeutungslosigkeit in den Mund gelegt wird, für Raunen in einem Teil des Auditoriums. Die Gute saß im Publikum. Sie fand es mittellustig.
Und zum Schluss die eigene Sache: Der Pokal bleibt im Lokal! Die drei Falter-Musketiere gaben den Federballwanderpokal des "Cup of Karlsplatz" nur für einen Halbtag aus der Hand, dann war er wieder zurück in der Marc-Aurel-Straße. 20 Teams von Kulturinstitutionen, Wissenschaft und Medien rund um den Karlsplatz trafen einander vergangenen Freitag im Künstlerhaus zum vergnüglichen Rückschlagspiel. Von vielen gefürchtet, aber von allen respektiert, ging das Falter-Team heuer als Titelverteidiger ins Turnier. Jausengegner FM4 wurde bereits im Halbfinale überwunden, im Finale stand den Schmetterlingen dann ein Team der Kunsthalle gegenüber, das sich zwar eh beherzt wehrte, dem druckvollen Spiel von Ramona Metzler aber auf Dauer nicht gewachsen waren. Der Beschwerde von Quarterback Peter Iwaniewicz gegen die allzu vegane Orientierung des Turniers wurde übrigens nicht stattgegeben - es wurde bis zum Ende mit Plastikbällen anstatt mit Gänsefederbällen gespielt. So oder so: Der Pokal bleibt da, wo er hingehört - im IT-Kammerl des Falter.